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Wildcampen in Europa

Wildcampen in Europa

Als Wildcamping wird das Übernachten von Personen in mobilen Unterkünften wie Wohnwagen, Wohnmobilen oder auch Zelten und zwar abseits von ausgewiesenen Stell- und Campingplätzen bezeichnet. Auch wenn die rechtliche Lage relativ schwierig ist, drohen euch echt hohe Geldstrafen.

Wie und wo ihr in Europa außerhalb von Stell- und Campingplätzen übernachten dürft, erklären wir euch gerne.

Was so unglaublich romantisch klingt und nach einer günstigen Alternative zu Camping- oder Stellplätzen aussieht, kann für euch leider ganz schnell sehr unschöne und teure Folgen haben, denn generell ist das Wildcampen bzw. wild zelten in Deutschland verboten.

Hannes

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In Deutschland ist das „einmalige Übernachten zur WIEDERERLANGUNG DER FAHRTÜCHTIGKEIT“ erlaubt, wenn nicht ganz explizit ein Verbot für Wohnmobile ausgeschildert ist. Das bedeutet ganz konkret, wer sich zu müde fühlt, weiterzufahren, darf sich ausruhen, bis er weiterfahren kann. Nicht länger! In der Regel wird hier eine Standzeit von maximal 10 Stunden angenommen. Doch Stühle rausstellen und Markise ausfahren – absolutes no go. Es empfiehlt sich auch möglichst spät „anzureisen“ und am nächsten Tag zeitig weiterzufahren. Hier greifen speziell die jeweiligen Gesetze der einzelnen Bundesländer, bitte beachtet diese ganz genau.

Diese Regelung der Fahrtunterbrechung gilt grundsätzlich auch für Belgien. Hier sind es maximal 24 Stunden, die ihr frei stehen bleiben dürft, nur leider ist es in der Realität so, dass ganz viele Parkplätze mit den entsprechenden Verbotsschildern versehen sind.

Vor allem in Frankreich, aber auch in Österreich, Polen, Italien und der Schweiz ist die Gesetzeslage verwirrend. Dort ist das Wildcampen grundsätzlich nur mit Genehmigung der Behörden erlaubt. Hinzu kommt, dass viele Regionen und sogar Orte zusätzlich noch eigene Regelungen haben.

In den österreichischen Regionen Tirol und Wien ist das freie Stehen mit dem Camper komplett untersagt. Dies gilt auch für die Schweizer Regionen Tessin, in Graubünden, Genf und Waadt. Grundsätzlich untersagt ist das Wildcampen in Naturschutzgebieten, an Seeufern, in Wäldern sowie in Nationalparks.

Leider sind in den Niederlanden und auch in Luxemburg die Regeln sehr streng. Da das freie Stehen nirgends erlaubt ist, bleibt dort tatsächlich nur ein ganz offiziell ausgewiesener Stell- bzw. Campingplatz.

Auch in Dänemark und Finnland ist freies Stehen nur auf Privatgrund gestattet.

In Schweden und in Norwegen sieht es wieder ganz anders aus. Dort gilt das sogenannte nordische „JEDERMANNSRECHT“ Das besagt, dass die Natur jedem gehört, einschließlich den Gästen des Landes.  Wie kann es anders sein, gelten allerdings auch hier gewisse Regeln.  Das Übernachten an einem Ort außerhalb von offiziellen Plätzen ist hier auf eine Nacht beschränkt. Waldwege, wegloses Gelände und Naturschutzgebiete dürfen nicht befahren werden. Auch wenn es hier Einschränkungen gibt, würde ich Schweden und Norwegen schon als ein Campingparadies bezeichnen.

Auch in Estland, und Litauen dürft ihr außerhalb geschlossener Ortschaften jederzeit eine Nacht verbringen

Auf Island ist das Wildcampen bzw. das freie Stehen mit dem Camper offiziell verboten. Wenn ihr euch nicht gerade im Nationalpark oder einem Naturschutzgebiet aufhaltet, wird das freie Stehen für eine Nacht toleriert.

In Großbritannien gibt es wieder regionale Unterschiede. Grundsätzlich gilt jedoch: Wildcampen mit dem Camper nur mit Genehmigung.

In Schottland ist ein angemessener Abstand von mindestens ca. 15 bis 20 Metern zu einer öffentlichen Straße Pflicht. Es darf niemand durch euch gestört oder behindert werden und ihr solltet Euch das Okay des Landbesitzers einholen. Dann könnt ihr eine Nacht stehen bleiben.

In England und Wales sind die Regeln wieder strenger. Viele der Parkplätze sind mit Schildern ausgestattet, die ein Stehen über Nacht ausdrücklich verbieten.

In Spanien gibt es allerdings keine landesweit einheitliche Regelung, hier ist freies Stehen nur mit Genehmigung erlaubt. Am sichersten und völlig stressfrei für euch ist es hier tatsächlich die offiziellen Stellplätze aufzusuchen.

In Portugal ist das Wildcampen mit dem Camper grundsätzlich verboten. Hier seht ihr evtl. schon mal Surfer an Stränden, die stillschweigend geduldet werden.

Komplett vergessen könnt ihr das freie Stehen mit eurem Camper in folgenden Ländern:

Tschechien, Albanien, Bosnien, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowakei, Slowenien, Ukraine und Ungarn. Hier ist freies Stehen absolut verboten.

Selbst wenn ihr vom Landbesitzer die Erlaubnis habt, gilt euer Kampieren an sich als illegal.

Habt ihr gewusst, dass in Rumänien und Weißrussland Camping uneingeschränkt gestattet ist.

Bitte gefährdet und stört , wenn ihr die Möglichkeit des Wildcamping habt, nie die Natur.

Wir denken, es ist für uns alle selbstverständlich, dass wir keine Abfälle oder Essensreste liegen lassen, wir auf den Wegen bleiben und Nutzgebiete meiden. Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, dass der Stellplatz nach dem Verlassen so aussieht als wären wir nie dagewesen.

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